Spiel oder Fiddeln?

So erkennst du echtes Hundespiel!

Spielen ist für Hunde wichtig. Es hilft ihnen, ihre Sozialkontakte zu pflegen, ihre Fähigkeiten zu trainieren und sich zu entspannen. Doch wie erkennst du, ob dein Hund wirklich spielt oder ob es sich nur um ein Scheinspiel handelt?

Manchmal denken wir, dass unsere Hunde fröhlich miteinander spielen, dabei verrät ein geschulter Blick auf die Situation, dass aktuell gar kein Spiel stattfindet. Hast du schon einmal den Begriff „Fiddeln“ gehört? Fiddeln bedeutet, dass dein Hund ein Übersprungsverhalten zeigt, welches sich ähnlich darstellt wie ein Spiel. Dabei handelt es sich um eine Verhaltensstrategie, die Konflikte vermeiden soll.

Ein Beispiel: Dein Hund möchte eigentlich keinen Kontakt zu einem anderen. Der Hund, der entgegen kommt, ignoriert dies und möchte ein Spiel beginnen. Dadurch entsteht Stress bei deinem Hund: Er „fiddelt“, möchte eigentlich keine Interaktion, aber sein Gegenüber signalisiert, dass es Lust auf Spiel hat. Anstatt den Konflikt zu eskalieren, zeigt der Hund ein „falsches“ Spielverhalten, um die Situation zu entschärfen. Du erkennst das „falsche“ Spiel an bestimmten Stresssignalen wie: starkes Hecheln, extrem oft gezeigter Playbow, stark wedelnde Rute, Hektik, und generell eine „überzogene“ Reaktion.

Wie erkennst du echtes Hundespiel?

Echtes Hundespiel zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus. Achte auf folgende Punkte:

  • Rollenwechsel: Hunde, die sich verstehen, können im Spiel die Rollen tauschen. Der Gejagte wird auch mal zum Jäger und umgekehrt. Es gibt keine starren Hierarchien, sondern eine dynamische Interaktion.
  • Grenzen akzeptieren: Im Spiel lernen Hunde, Grenzen zu akzeptieren. Wenn ein Hund im Spiel zu fest zubeißt, wird der andere ihn mit einem kurzen Knurren oder einem Zischen zurechtweisen.
  • Pausen: Auch im Spiel brauchen Hunde Ruhephasen. Während des Spiels werden immer wieder Pausen eingelegt, in denen die Hunde entspannen und ihre Energie wieder auftanken.

Ein gutes Spiel ist eine Mischung aus Aktivität und Ruhe. Es sollte nicht zu intensiv sein, sondern die Bedürfnisse beider Hunde berücksichtigen.

Die Sprache des Hundespiels: Hundekommunikation im Fokus

Hunde kommunizieren nicht nur mit Lauten, sondern auch mit Körpersprache. Im Spiel nutzen sie eine eigene, einzigartige Sprache, um ihre Absichten und Gefühle auszudrücken. Achte auf die Körpersprache deines Hundes:

  • Schwanzhaltung: Ein locker schwingender Schwanz ist ein Zeichen von Entspannung und Spielfreude. Ein eingeklemmter Schwanz hingegen kann ein Zeichen von Unsicherheit oder Angst sein.
  • Ohren: Stehen die Ohren gespitzt, ist der Hund aufmerksam. Sind sie zurückgeklappt, fühlt er sich eventuell unsicher.
  • Augen: Ein Hund, der spielen möchte, hat oft einen entspannten Blick. Ein starrer Blick hingegen kann ein Zeichen von Angriffslust sein.

Zusätzlich zu den sichtbaren Signalen wie Schwanz, Ohren und Augen, spielen auch die Körperspannung und die Lautäußerungen eine große Rolle in der Hundekommunikation.

Ein guter Tipp: Achte auf die Mimik und Körpersprache deines Hundes. Wenn er entspannt ist und mit Spaß am Spiel teilnimmt, kannst du sicher sein, dass es sich um echtes Hundespiel handelt.

**Wenn du dir unsicher bist, ob dein Hund wirklich spielt oder ob es sich um ein Scheinspiel handelt, beobachte ihn genau und vertraue deinem Instinkt. Wenn du Zweifel hast, kannst du dich auch an einen erfahrenen Hundetrainer wenden.

Wie du eine gesunde Sozialkompetenz förderst

  • Lasse Art gerechte Kommunikation zu und lerne deinen Hund, dass er sich in angemessener Form ausdrücken darf.
  • Lerne deinen Hund zu lesen und unterstütze ihn wenn er Unterstützung braucht.
  • Fördere gesunde Kommunikation mit souveränen Hunden verschiedener Größe und Alter.
  • Wenn es keine Spielpause gibt, setze eine.
  • Gewähre deinem Hund Schutz, wenn er Schutz braucht.

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2000 1600 johanna

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